Frühkindliche Reflexe

Lernprobleme Kind

Frühkindliche Reflexe – Der versteckte Grund für Lern- und Verhaltensprobleme deines Kindes?

Hausaufgabenzeit. Dein Kind soll schreiben, rechnen, lesen – denkste. Stattdessen rutscht es auf dem Stuhl rum, starrt Löcher in die Luft oder regt sich nach zwei Minuten auf. Du hast es mit Ruhe probiert, mit Motivation, mit „Bitte, nur noch eine Aufgabe!“ – bringt alles nix. Und während du daneben sitzt und dich fragst, ob es einfach keinen Bock hat, wächst der Frust. Bei euch beiden.

Ich versteh dich. Nervt total. Und weißt du was? Dein Kind macht das nicht extra. Da steckt vielleicht was dahinter, woran du noch nie gedacht hast: frühkindliche Reflexe.

Noch nie gehört? Kein Wunder! Kaum jemand spricht darüber. Dabei können aktive frühkindliche Reflexe deinem Kind das Leben richtig schwermachen – in der Schule, zu Hause, überall. Unbewusst.

Also, lass uns das mal anschauen: Könnte das bei deinem Kind der Fall sein? Und wenn ja – was kannst du tun, damit es endlich leichter wird?

Was sind frühkindliche Reflexe überhaupt?

Stell dir vor, ein Neugeborenes greift automatisch nach deinem Finger, wenn du seine Handfläche berührst. Oder es reißt ruckartig die Arme nach oben, wenn es ein lautes Geräusch hört. Frühkindliche Reflexe in Aktion!

Diese Reflexe sind eingebaute Überlebensprogramme. Sie helfen Babys, sich zu orientieren, zu bewegen und zu überleben – lange bevor sie bewusst steuern können, was sie tun.

Das Besondere: Diese Reflexe entstehen nicht im „denkenden“ Teil des Gehirns (dem Großhirn), sondern im Hirnstamm – dem ursprünglichsten Teil unseres Nervensystems. Sie laufen vollautomatisch ab, ohne dass das Baby darüber nachdenken muss.

Und genau da liegt der Knackpunkt: Spätestens im ersten Lebensjahr sollte das Gehirn die Kontrolle übernehmen und die Reflexe „abschalten“. Dann werden aus diesen automatischen Bewegungen bewusste, gezielte Handlungen. Sollte.

Denn manchmal bleiben diese Reflexe einfach aktiv – und genau da fängt der Ärger an.

Stell dir vor, du versuchst, still auf einem Stuhl zu sitzen, aber dein Körper macht automatisch Zappelbewegungen. Oder deine Hand will schreiben, aber irgendein unbewusstes Programm zwingt sie immer wieder zur Faust. Mega anstrengend, oder?

Und genau das passiert, wenn frühkindliche Reflexe nicht richtig „abgeschaltet“ (integriert) wurden. Dein Kind merkt es nicht mal – aber sein Körper funkt ständig dazwischen, wenn es eigentlich lernen, stillsitzen oder sich konzentrieren soll.

Warum verschwinden manche Reflexe nicht?
Die Gründe dafür sind unterschiedlich:

  • Eine schwere oder sehr schnelle Geburt
  • Kaiserschnitt
  • Wenig Bewegungsfreiheit in den ersten Lebensmonaten
  • Fehlende oder zu kurze Krabbelphase
  • Frühgeburt
  • Krankheiten oder häufige Mittelohrentzündungen
  • Manchmal gibt es einfach keine erkennbare Ursache

Das Dumme daran: Diese versteckten Reflexe überprüft kaum jemand. Der Kinderarzt testet bei den U-Untersuchungen zwar, ob die Reflexe da sind – aber nicht, ob sie auch wieder weg sind. Und genau deshalb bleiben sie oft jahrelang unentdeckt.

Aber keine Sorge: Wenn du weißt, worauf du achten musst, kannst du viel für dein Kind tun.

Kind beim Arzt, Was sind frühkindliche Reflexe

Checkliste: Könnte dein Kind betroffen sein?

Vielleicht fragst du dich jetzt: „Okay, aber woher soll ich wissen, ob das bei meinem Kind der Fall ist? Gute Frage!

Viele Anzeichen für noch aktive frühkindliche Reflexe sehen auf den ersten Blick aus wie „typische“ Schulprobleme: Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Ungeschicklichkeit, Probleme mit Lesen, Schreiben oder Mathe.

Aber wenn dein Kind ständig damit kämpft – egal, wie sehr es sich anstrengt – dann lohnt es sich, mal genauer hinzuschauen.

Ich habe dir eine Checkliste zusammengestellt. Sie hilft dir, schnell und einfach herauszufinden, ob bei deinem Kind noch aktive frühkindliche Reflexe eine Rolle spielen könnten.

📌 So geht’s: Lies dir die Fragen durch. Wenn du mehr als 5–6 Mal „Ja“ ankreuzt, dann macht es Sinn, sich Unterstützung zu holen.

Lass uns gemeinsam rausfinden, was hinter den Schwierigkeiten steckt – und vor allem, was du tun kannst, damit es leichter wird!

So beeinflussen frühkindliche Reflexe den Schulalltag

Vielleicht kennst du das: Dein Kind strengt sich an, aber es klappt trotzdem nicht. Es vergisst Gelerntes über Nacht, braucht ewig für die Hausaufgaben oder kämpft sich durch jedes Diktat. Lehrkräfte vermuten „Konzentrationsprobleme“ oder „zu wenig Übung“, aber irgendwas fühlt sich einfach nicht richtig an.

Wenn frühkindliche Reflexe nicht vollständig integriert wurden, kann das den Schulalltag massiv erschweren – und zwar nicht nur fürs Kind, sondern für die ganze Familie.

Emotionale Belastung für dein Kind

„Ich weiß doch die Antwort – aber wenn ich aufgerufen werde, ist alles weg!“
„Die anderen lachen, weil ich so langsam lese.“
„Ich bin einfach zu dumm für Mathe.“

Solche Sätze höre ich oft von Kindern mit noch aktiven frühkindlichen Reflexen. Sie spüren, dass sie eigentlich mehr können, als ihre Leistungen zeigen. Diese Diskrepanz zwischen dem inneren Potenzial und den tatsächlichen Ergebnissen ist verwirrend und frustrierend.

Was folgt, sind typische Vermeidungsstrategien:

  • Der Klassenclown: Lieber wegen Quatschmachen Ärger bekommen, als wegen „Dummheit“ ausgelacht werden.
  • Aggressives Verhalten: Die Frustration sucht ein Ventil.
  • Rückzug: „Ich versuch’s gar nicht erst, dann kann ich auch nicht scheitern.“
  • Körperliche Beschwerden: Bauchschmerzen, Kopfweh, Übelkeit vor Prüfungen.

Belastung für die ganze Familie

Was in der Schule nicht klappt, wird zu Hause oft noch schlimmer. Die Hausaufgaben werden zum täglichen Kampf.

„Ich komme mir vor wie die böse Hexe“, sagte eine Mutter zu mir. „Ständig muss ich meckern, drängen, erinnern. Dabei will ich doch nur helfen.“

Die Missverständnisse häufen sich:

  • „Er könnte, wenn er nur wollte.“ (Nein, er WILL, aber er KANN nicht.)
  • „Sie ist einfach faul.“ (Nein, sie ist erschöpft vom ständigen Kampf gegen ihre Reflexe.)
  • „Er provoziert mich absichtlich.“ (Nein, sein Körper reagiert automatisch.)

Als Eltern schwankt ihr zwischen Verständnis, Frustration und Hilflosigkeit. Ihr versucht alles: Nachhilfe, Belohnungssysteme, Druck, keinen Druck… und nichts scheint langfristig zu helfen.

Langzeitfolgen unbehandelter Reflexe

Wenn die zugrundeliegenden Probleme nicht erkannt und behandelt werden, können sich die Schwierigkeiten verstärken:

  • Schulische Probleme nehmen zu, je komplexer der Stoff wird.
  • Sekundäre psychische Probleme wie Schulangst, Verweigerung oder Depression können entstehen.
  • Das Selbstbild leidet: „Ich bin dumm, unbegabt, anders als die anderen.“
  • Soziale Isolation durch mangelnde Erfolgserlebnisse.

Aber – und das ist die gute Nachricht: Es ist nie zu spät, diese Reflexe zu integrieren! Je früher, desto besser – aber auch Jugendliche und sogar Erwachsene können noch große Fortschritte machen.

Lernprobleme, Belastung für die Familie

Der versteckte Zusammenhang: noch aktive Reflexe und Schulprobleme

Stell dir vor, dein Kind soll ein Diktat schreiben, während jemand es immer wieder leicht anstößt oder an seinem Stuhl rüttelt. Frustrierend, oder? Genau so fühlt es sich für Kinder mit noch aktiven frühkindlichen Reflexen an – nur dass das „Rütteln“ von innen kommt und nicht aufhört.

Das Problem: Dein Kind kämpft gegen seinen eigenen Körper an. Das kostet Energie – und die fehlt dann fürs eigentliche Lernen.

👉 Warum passiert das?
Das Gehirn arbeitet in Ebenen:
1️⃣ Hirnstamm (unterste Ebene): Reflexe und automatische Bewegungen
2️⃣ Gleichgewicht & Körperwahrnehmung (Mittelhirn, Kleinhirn)
3️⃣ Emotionale Steuerung (Limbisches System)
4️⃣ Denken, Planen, Lernen (Großhirn – ganz oben)

Wenn die unteren Ebenen nicht richtig arbeiten, bleibt das Oberstübchen (das Großhirn) ständig mit „Feuerlöschen“ beschäftigt. Lernen? Konzentration? Fehlanzeige.

Hier ein paar typische Reflex-Probleme, die in meiner Praxis immer wieder auftauchen:

Lesestörungen & Reflexe

Beim Lesen müssen die Augen gleichmäßig über die Zeile gleiten. Doch ein aktiver ATNR (Asymmetrischer Tonischer Nackenreflex) kann das stören: Jede kleine Kopfdrehung beeinflusst die Augenbewegung. Plötzlich „springen“ die Buchstaben, Zeilen werden übersprungen oder doppelt gelesen. Der Moro-Reflex sorgt zudem dafür, dass jedes kleine Geräusch dein Kind rausreißt.

Schreibprobleme & Reflexe

Warum verkrampfen viele Kinder beim Schreiben? Ein noch aktiver Greifreflex macht das lockere Halten des Stifts fast unmöglich – die Hand klammert sich fest, bis sie wehtut. Der ATNR erschwert das flüssige Schreiben über die Mittellinie hinweg. Schau mal: Dreht dein Kind den Kopf oder verschiebt das Papier beim Schreiben? Das kann ein Zeichen dafür sein!

Konzentrationsprobleme & Reflexe

Kinder mit aktivem Moro-Reflex reagieren auf jedes Geräusch und jede Bewegung – sie sind im Dauer-Alarmmodus. Der Galant-Reflex wiederum sorgt dafür, dass Kinder schon bei der kleinsten Berührung am Rücken unruhig werden (z. B. durch die Stuhllehne). Kein Wunder, wenn Lehrer und Eltern irgendwann sagen: „Er ist immer in Bewegung!“

Matheprobleme & Reflexe

Mathe ist abstrakt und erfordert gutes räumliches Denken. Doch ein aktiver TLR (Tonischer Labyrinth-Reflex) kann das durcheinanderbringen: Zahlenreihen verdrehen sich, Plus und Minus werden verwechselt, Geometrie wird zur Qual.

👉 Das Tragische: Viele dieser Kinder werden als ADHS-Kinder, Legastheniker oder allgemein als „lernbehindert“ eingestuft – dabei liegt das eigentliche Problem auf einer viel grundlegenderen Ebene, die mit herkömmlichen Fördermethoden kaum erreicht wird.

frühkindliche Reflexe Schulprobleme

Was du jetzt tun kannst – einfache erste Schritte

Die wichtigste Erkenntnis: Es liegt weder an deinem Kind noch an deiner Erziehung. Diese Herausforderungen haben eine körperliche Ursache – und das Gute ist: Mit gezielten Übungen kann man sie verändern.

Beobachten statt beurteilen

Bevor du aktiv wirst, beobachte dein Kind mit neuen Augen – nicht als besorgte Mama, sondern wie ein neugieriger Forscher:

🔍 Wie sitzt es am Tisch?
🔍 Wie hält es den Stift?
🔍 Wie reagiert es auf plötzliche Geräusche?
🔍 Welche Bewegungen vermeidet es?

Mach dir Notizen, aber greife nicht ein. Dein Kind macht nichts absichtlich – es kompensiert unbewusst. Diese Beobachtungen sind später wertvoll, um gezielte Unterstützung zu bieten.

Erste einfache Übungen für zu Hause

Die Basis für jedes Lernen ist ein entspanntes Nervensystem. Deshalb beginnen wir mit einer Übung zur Beruhigung:

🌀 Die Vagus-Nerv-Übung (hilft bei Stress, Konzentration & Regulation)

  • Dein Kind legt beide Hände hinter den Kopf, sodass die Finger den Schädelansatz berühren.
  • Ohne den Kopf zu bewegen, schaut es mit den Augen langsam ganz nach rechts.
  • Dort für 30 Sekunden verweilen – oft kommt dann ein Seufzen oder tiefes Durchatmen.
  • Danach die Augen zur anderen Seite bewegen und wieder 30 Sekunden halten.
  • Diese Übung reguliert das Nervensystem und hilft, Stress abzubauen.

👀 Die Augen-Achter (hilft bei Leseproblemen & Koordination)

  • Dein Kind malt mit dem Daumen eine liegende Acht (∞) in die Luft.
  • Es verfolgt die Bewegung nur mit den Augen, ohne den Kopf zu drehen.
  • 10-mal in jede Richtung.

🐢 Die Schildkröten-Übung (unterstützt die Körperhaltung & Konzentration)

  • Dein Kind sitzt oder steht aufrecht.
  • Es zieht die Schultern hoch, dann langsam nach hinten und unten – als würde es in seinen Panzer schlüpfen.
  • Dabei tief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen.

Diese Übungen sind ein sanfter Einstieg. Das Wichtigste: regelmäßig machen, aber ohne Druck.

Wie du deinem Kind die Situation erklären kannst

Kinder spüren, dass etwas „anders“ ist – sie wissen nur nicht, warum. Eine einfache Erklärung kann helfen:

💬 Für jüngere Kinder (6-8 Jahre):
„Manche Bewegungen aus deiner Babyzeit sind noch da, obwohl du sie eigentlich nicht mehr brauchst – so wie ein Kuscheltier, das du früher immer dabei hattest, aber jetzt nicht mehr überall mitnimmst. Dein Körper hat diese alten Bewegungen einfach noch nicht ganz losgelassen. Mit unseren Übungen helfen wir ihm dabei, damit dir Dinge wie Schreiben, Zuhören oder ruhig Sitzen leichter fallen.“

💬 Für ältere Kinder (ab 9 Jahre):
„Dein Gehirn ist wie ein Supercomputer. Aber manchmal laufen alte Programme weiter, die Energie kosten. Unsere Übungen helfen, diese Programme zu beenden, damit dein Gehirn sich voll aufs Lernen konzentrieren kann.“

Das Wichtigste: Dein Kind soll verstehen, dass es nichts falsch macht – und dass es etwas tun kann, um sich besser zu fühlen.

Unterstützung im Schulalltag

Nicht nur zu Hause, auch in der Schule gibt es kleine Anpassungen, die helfen können:

📌 Sitzkissen oder Gymnastikball – Fördert eine aufrechte Haltung und ermöglicht mehr Bewegung.
📌 Schreibhilfen (dickere Stifte, Stifthalter) – Verringern Verkrampfungen und erleichtern das Schreiben.
📌 Leselineal – Unterstützt beim Halten der Zeile und verhindert das Springen von Buchstaben.
📌 Geräuschdämpfende Kopfhörer – In Absprache mit der Lehrkraft nutzbar, um Lärmempfindlichkeit auszugleichen.
📌 Bewegungspausen – Kurze Dehnübungen, Hüpfen oder Atemübungen zwischen den Aufgaben helfen bei der Konzentration.
📌 Klare, kurze Anweisungen – Aufgaben in kleine Schritte unterteilen, um Überforderung zu vermeiden.
📌 Optimierter Arbeitsplatz – Ablenkungen reduzieren, aber nicht komplett sterile Umgebung schaffen, um Stress zu vermeiden.

Je besser Lehrkräfte Bescheid wissen, desto einfacher wird der Alltag. Du kannst es so erklären:

💡 „Mein Kind hat noch aktive frühkindliche Reflexe. Das macht es schwer, stillzusitzen oder sich lange zu konzentrieren. Kleine Bewegungspausen oder eine flexible Sitzmöglichkeit könnten helfen.“

Oft reicht schon ein bisschen mehr Verständnis, um große Veränderungen zu bewirken.

Wann & wie professionelle Hilfe sinnvoll ist

Die heimischen Übungen sind ein guter Start, aber für eine umfassende Integration ist meist professionelle Hilfe sinnvoll.

Welche Therapeuten helfen können

Diese Fachleute können bei der Reflexintegration unterstützen:

Für dich als Anhaltspunkt: So läuft bei mir der Therapieverlauf ab:

🔍 Vorgespräch:
In einem telefonischen Vorgespräch stelle ich viele Fragen zur Entwicklung deines Kindes (Schwangerschaft, Geburt, Meilensteine, aktuelle Probleme).

📋 Ersttermin:
Beim ersten Termin überprüfe ich, welche Reflexe noch aktiv sind. Dann bekommst du von mir eine Einschätzung wie viele Termine es braucht und die ersten beiden Reflexe werden schon direkt entstresst.

📅 Termine:
Da das Gehirn die Übungen die wir in einer Einheit machen verarbeiten muss, sind die Folgetermine immer erst nach 4 Wochen. Übungen für zuhause gibt es nur in Ausnahmefällen.

Dauer der Therapie:
Bei Kindern- mit Lern- oder Verhaltensschwierigkeiten sind oft noch zwischen 10-12 frühkindliche Reflexe aktiv. Wir sprechen dann von 5-6 Terminen. Erste Verbesserungen zeigen sich oft schon nach 4-6 Wochen.

💰 Kosten & Kassenleistungen:
Reflexintegration ist keine offizielle Kassenleistung. Falls die Behandlung über Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten läuft, kann sie unter bestimmten Diagnosen (z. B. Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen) verordnet werden. Privat liegen die Kosten bei mir bei 120 € pro Sitzung.

Erfolgsgeschichten

🌟 Leon, 8 Jahre:
Leon wollte nicht mehr zur Schule gehen. Lesen war eine Qual, Diktate waren der Horror. Nach vier Monaten Reflexintegrationstherapie hatte sich seine Lesefähigkeit so verbessert, dass er abends freiwillig Bücher las. „Als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte,“ sagte seine Mutter.

✍️ Mia, 10 Jahre:
Mias Handschrift war so unleserlich, dass selbst sie ihre eigenen Notizen nicht mehr lesen konnte. Nach der Integration des ATNR und des Greifreflexes schrieb sie plötzlich deutlich sauberer. Ihre Lehrerin fragte sogar, ob sie absichtlich extra schönschreiben würde – dabei fiel ihr das Schreiben einfach leichter.

🧘 Tim, 7 Jahre:
Bei Tim stand eine ADHS-Diagnose im Raum. Er konnte keine fünf Minuten stillsitzen und reagierte auf jedes Geräusch. Die Integration des Moro- und Galant-Reflexes half ihm, sich selbst besser zu regulieren. Seine Mutter berichtete: „Er merkt jetzt, wenn es ihm zu viel wird, und hat Strategien, um sich zu beruhigen.“

ganzheitliche Reflextherapie

Typische Mama-Fragen – ehrlich beantwortet

„Ist mein Kind dann krank oder entwicklungsverzögert?“

Nein, noch aktive Reflexe sind keine Krankheit und sagen nichts über die Intelligenz aus. Frühkindliche Reflexe sind natürliche Bewegungsmuster, die in der frühen Kindheit durchlaufen werden – aber manchmal bleiben sie aktiv, wenn sie nicht vollständig integriert wurden. Das bedeutet nicht, dass dein Kind Entwicklungsstörungen hat, sondern dass bestimmte neurologische Prozesse einfach noch nicht abgeschlossen sind. Es handelt sich also eher um eine „Nachzügler-Situation“ im Gehirn, die mit den richtigen Übungen behoben werden kann.

Noch aktive Reflexe sind keine Krankheit und haben nichts mit der Intelligenz deines Kindes zu tun. Vergleiche es mit Linkshändigkeit: Früher versuchte man, alle Kinder zum Rechtshänderschreiben zu zwingen, heute wissen wir, dass das Unsinn ist. Ähnlich ist es mit den Reflexen. Sie sind einfach eine Variation der normalen Entwicklung, die jedoch im Schulalltag zu Problemen führen kann. Dein Kind ist also nicht „krank“ – es braucht nur etwas Unterstützung, um die natürlichen Reflexe loszulassen.

„Haben wir in der frühen Kindheit etwas falsch gemacht?“

Diese Frage höre ich oft, und ich kann dich beruhigen: Nein! Die Ursachen sind vielfältig und oft nicht beeinflussbar. Es kann an schwierigen Geburtsbedingungen, an einem erhöhten Stresslevel oder an anderen Faktoren liegen, die wir nicht in der Hand haben. Wir leben nun mal in einer komplexen Welt, und jedes Kind entwickelt sich auf seine eigene Weise. Selbst bei optimaler Babyzeit können Reflexe persistieren. Wichtig ist nicht die Ursachensuche, sondern die Lösung. Energie für Schuldgefühle zu verschwenden, hilft niemandem – besser, wir stecken diese Energie in die Unterstützung deines Kindes.

„Wie lange dauert die Integration?“

Das ist sehr individuell. Manche Kinder zeigen nach wenigen Wochen erste Verbesserungen, bei anderen dauert es Monate. Faktoren, die die Dauer beeinflussen:

  • Anzahl und Stärke der persistierenden Reflexe
  • Alter des Kindes (je älter, desto länger dauert es oft)
  • Begleitende Faktoren wie Stress, Schlafmangel und mehr.

Geduld ist gefragt, aber Fortschritte werden Schritt für Schritt sichtbar. Dein Kind wird in kleinen, aber kontinuierlichen Etappen neue Erfolge erleben.

Fazit

Du weißt jetzt, dass dein Kind nicht faul oder unwillig ist – und dass du etwas tun kannst!
Es gibt einen echten, neurologischen Grund, warum dein Kind Schwierigkeiten hat. Aber die gute Nachricht ist: Du bist nicht machtlos. Mit den richtigen Übungen und einem gezielten Ansatz kannst du deinem Kind dabei helfen, sich von den alten Reflexen zu befreien und sein Potenzial zu entfalten.

Egal, wie alt dein Kind ist oder wie lange es schon mit den Auswirkungen dieser Reflexe kämpft – es ist nie zu spät, etwas zu verändern! Mit Geduld und den richtigen Maßnahmen kann sich dein Kind in kleinen, aber stetigen Schritten verbessern. Die Zeit und Energie, die du investierst, wird sich auszahlen, wenn dein Kind entspannter und selbstbewusster lernen kann.

 

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