Verlorener Zwilling

Der verlorener Zwilling

Tiefe Traurigkeit ohne klaren Grund? Vielleicht bist du ein verlorener Zwilling!

Vielleicht kennst du das auch: Dieses leise Flüstern im Innern, das sagt, dass dir etwas fehlt – etwas, das du nie ganz greifen konntest. Eine tiefe Traurigkeit – aber eigentlich gibt es doch gar keinen Grund dafür.

Ein Gefühl, das du nicht so recht benennen kannst, aber das dein Herz manchmal schwermacht.

„Könnte es sein, dass du ein verlorener Zwilling bist?“

Ich zeige dir, woran du erkennen kannst, ob du von diesem vorgeburtlichen Verlust betroffen sein kannst – und gebe dir gleich 3 Tipps an die Hand, die du sofort ausprobieren kannst. Lass uns gemeinsam in diese spannende Thematik eintauchen und herausfinden, was wirklich in dir steckt.

Was bedeutet „verlorener Zwilling“?

Stell dir vor, zwei kleine Leben beginnen gemeinsam ihre Reise – unzertrennlich von Anfang an. Doch plötzlich bleibt eines zurück. Genau das passiert beim „verlorenen Zwilling“.

Bei einer Mehrlingsschwangerschaft sind anfangs oft zwei (oder mehr) Embryonen angelegt. Doch aus unerklärlichen Gründen verabschiedet sich eines von ihnen – oft, bevor die Mutter überhaupt merkt, dass sie schwanger ist. Der Körper der Mutter nimmt diesen Verlust kaum wahr, vielleicht gab es leichte Blutungen oder Bauchkrämpfe die aber schnell vergessen werden.

Das überlebende Kind jedoch spürt dieses Fehlen. Noch bevor es richtig ins Leben startet, wird es mit einem Verlust konfrontiert. Es erlebt das erste Verlassenwerden – und dieses Gefühl bleibt. Vielleicht zeigt sich das später als tiefe Traurigkeit, als unbestimmte Sehnsucht oder als das Gefühl, nie ganz vollständig zu sein.

Diese Erfahrung, die noch vor der Geburt beginnt, kann Spuren im ganzen Leben hinterlassen. Oft bleibt ein unbestimmtes Gefühl, dass etwas fehlt – eine leise Sehnsucht, die sich durch das Leben zieht. Doch wie genau wirkt sich dieser frühe Verlust aus? Welche Anzeichen können darauf hindeuten? Genau das schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.

Wie wirkt sich der Verlust eines Zwillings auf mich aus. Welche Symptome zeigen sich?

Als die Lehrerin meiner Tochter mich damals ansprach, ahnte ich noch nicht, welche Türen sich für mich öffnen würden. Sie erzählte mir, dass meine Tochter oft traurig wirkte, sich kaum etwas zutraute und ständig nach Bestätigung suchte. Sie war unsicher, hatte kaum Selbstbewusstsein – als würde ihr der Mut fehlen, wirklich für sich selbst einzustehen. Vor allem aber sagte sie immer wieder: „Ich bin so allein.“ Dabei war sie weder in der Schule noch zu Hause jemals wirklich allein. Diese Worte zerrissen mir fast das Herz – und plötzlich erkannte ich etwas in ihr, das mir selbst so vertraut war.

Ich kannte diese Traurigkeit. Diese Schwere, die sich manchmal wie ein Schatten über mich legte. Momente, in denen mir alles egal war. Und dann begann ich, nach Antworten zu suchen. Erst für meine Tochter – und schließlich auch für mich. Ich stieß auf das Thema „verlorener Zwilling“ und plötzlich ergab so vieles einen Sinn. Nicht nur meine Tochter hatte diese Verlusterfahrung im Mutterleib gemacht, sondern auch ich. Schließlich hatte ich ja auch ohne es zu wissen ein Kind verloren.

Was wir vor der Geburt erleben, verschwindet nicht spurlos. Unser Körper erinnert sich. Unsere Seele erinnert sich. Die Verbindung zwischen Zwillingen ist tief und unerschütterlich – ein Band, das von der ersten Sekunde an existiert. Zwei kleine Leben, unzertrennlich, verschmolzen im Mutterleib. Und dann bleibt eines allein zurück.

Dieses Verlorensein hinterlässt Spuren, die sich durch das ganze Leben ziehen können:

🔹 eine unerklärliche, oft tiefe Traurigkeit
🔹 das Gefühl, nicht vollständig zu sein
🔹 Einsamkeit, selbst wenn man in Gesellschaft ist
🔹 mangelndes Selbstbewusstsein / Unsicherheit
🔹 Verträumtheit
🔹 Angst vor Nähe – und gleichzeitig Verlustangst
🔹 Verhaltensauffälligkeiten und andere Probleme in Übergangs- & Veränderungssituationen
🔹 das Gefühl, an allem Schuld zu sein
🔹 Schwierigkeiten in engen Beziehungen – sei es mit Partnern, Geschwistern, Kindern oder Kollegen
🔹 mangelnde Abgrenzungsfähigkeit
🔹 Kinder, die extrem an einem Elternteil klammern, nicht loslassen können
🔹 Ein- & Durchschlafstörungen
🔹 Panik, wenn man auf eine Antwort warten muss
🔹 unerklärliche Wut auf jemanden, der „gegangen“ ist
🔹 das unbewusste Bedürfnis nach Symmetrie – manche kaufen Schuhe, Pullover oder Hosen doppelt, als ob das Gleichgewicht im Außen den fehlenden Teil in ihnen selbst ausgleichen könnte

Diese Symptome können Hinweise sein – sie sind jedoch kein sicheres Indiz für einen verlorenen Zwilling. Doch wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, lohnt es sich, tiefer zu schauen. Vielleicht gibt es eine Geschichte in dir, die endlich gehört werden möchte.

Verlorener Zwilling: Was sagt die Wissenschaft?

Manchmal wird der verlorene Zwilling vollständig resorbiert, das heißt, er wird über die Gebärmutterschleimhaut abgebaut und hinterlässt keine sichtbaren Spuren. In solchen Fällen bemerkt die Mutter meist nichts von der Präsenz des Zwillings. In anderen Fällen kann es sein, dass der tote Zwilling als eingeschlossener Embryo in der Plazenta zurückbleibt und später bei einer Untersuchung nach der Geburt entdeckt wird. Auch Zysten oder Wucherungen können entstehen, wenn der tote Zwilling in den Körper des lebenden Zwillings wächst und später operativ entfernt werden muss.

Interessanterweise ist das Phänomen des verlorenen Zwillings kein seltenes. In Amerika geht man davon aus, dass etwa 21–30 % aller ursprünglichen Mehrlingsschwangerschaften mit dem Vanishing-Twin-Syndrom verbunden sind. Der belgische Pränatalmediziner Jean-Guy Sartenaer führt bereits in der fünften Schwangerschaftswoche Ultraschalluntersuchungen durch, die belegen, dass 10 % aller Schwangerschaften in den ersten Wochen Zwillingsschwangerschaften sind. Allerdings sterben viele dieser Zwillinge bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel, weshalb rund 75 % dieser Schwangerschaften als Einlingsgeburt enden.

Im Jahr 2007 berichtete eine Gynäkologin aus der Schweiz, dass bei ihren Ultraschalluntersuchungen zu diesem frühen Zeitpunkt 15 % aller Schwangerschaften Zwillingsschwangerschaften waren. Bis 2012 stieg diese Zahl auf 40 %, als sie die Untersuchungen noch früher durchführte. Heute schätzen viele Experten, dass zwischen 50 und 78 % aller Schwangerschaften zu Beginn Mehrlingsschwangerschaften sind. Das bedeutet, dass mindestens jedes zweite Kind, das zur Welt kommt, im Mutterleib ein Schwesterchen oder Brüderchen verloren hat – meistens schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft und ohne dass die Mutter etwas davon bemerkt hat.

Die steigende Zahl lässt sich damit erklären, dass immer mehr Ärzte Ultraschalluntersuchungen früher durchführen, als es vor 20 Jahren üblich war.

Tatsächlich, sagt André Kidszun, ein deutscher Arzt, Psychotherapeut und Fachmann auf dem Gebiet der pränatalen Psychologie und der frühkindlichen Entwicklung, seien ganz zu Beginn vieler Schwangerschaften deutlich mehr Zwillinge oder gar Mehrlinge angelegt – von denen die Schwangere einen oder mehrere Embryonen verliere. Diese Embryonen verlieren sich jedoch in der Regel vor der 12. Schwangerschaftswoche, also lange bevor der Ersttrimester-Screening-Test durchgeführt wird. Aufgrund dieser frühen Verluste und der spärlichen Untersuchungsdaten ist es schwierig, eine exakte Zahl zu erheben. Dennoch schätzen Berichte, dass das Vanishing-Twin-Syndrom bis zu 30 % aller Schwangerschaften betreffen könnte.

Die meisten Mütter merken nichts von diesem Verlust, da er in der Regel weit vor der 12. Schwangerschaftswoche geschieht, also bevor die üblichen Tests durchgeführt werden.

Mehr als nur Theorie – Dein Weg zu mehr Lebensfreude

Wenn du bis hierher gelesen hast und mit dem, was ich schreibe, in Resonanz gehst – vielleicht sogar Tränen in den Augen hast oder einfach nur berührt bist – dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du selbst ein Thema mit dem „verlorenen Zwilling“ hast.

Es geht nicht darum, alte Wunden komplett zu beseitigen, sondern sie anzunehmen und aus ihnen zu lernen. Nimm dir Zeit, setz dich mit deinen Gefühlen auseinander und entdecke, wie du Schritt für Schritt wieder zu dir findest. Es ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert – aber jeder kleine Schritt bringt dich näher zu einem Leben, das nicht von unerklärlicher Traurigkeit bestimmt wird.

Jeder Mensch geht seinen eigenen Weg der Heilung. Es gibt kein richtig oder falsch, kein „schnell genug“ oder „zu langsam“. Wichtig ist nur, dass du den ersten Schritt machst – in deinem eigenen Tempo, auf deine Weise.

Vielleicht hilft dir schon allein das Wissen darum, warum du dich manchmal so fühlst, wie du dich fühlst.

Wenn nicht, dann sind vielleicht meine nachfolgenden Tipps etwas für dich.

Der erste Schritt, um wirklich in die Heilung zu gehen, ist, dir Zeit zu nehmen. Gönn dir den Raum, um deinen Gefühlen zu begegnen – ohne Urteil und ohne Eile. Vielleicht fühlst du eine tief sitzende Traurigkeit oder Leere, die sich nur schwer in Worte fassen lässt. Das ist okay. Gib dir selbst die Erlaubnis, diese Gefühle zu fühlen, ohne sie sofort wegdrücken zu müssen. Denn genau da liegt der Schlüssel: Nicht im Verdrängen, sondern im Annehmen dieser Emotionen.

Heilung des verlorenen Zwillings – meine besten 3 Tipps für dich:

1️⃣ Nimm Kontakt zu deinem Zwilling auf
Um den Prozess zu beginnen, kannst du eine ganz einfache, aber kraftvolle Übung ausprobieren, die dir hilft, dich mit deinem verlorenen Zwilling zu verbinden und gleichzeitig den Raum für Heilung zu öffnen:

  1. Setze dich in einen ruhigen Raum. Schaffe eine Atmosphäre, in der du dich sicher und geborgen fühlst. Du kannst eine Kerze anzünden, leise Musik spielen oder einfach die Stille genießen.
  2. Atme tief und ruhig ein und aus. Schließe deine Augen und stelle dir vor, du bist in deinem Mutterleib, wo du und dein Zwilling von Anfang an verbunden wart. Spüre die Wärme, das Gefühl der Nähe, der Geborgenheit und Liebe.
  3. Sprich in Gedanken zu deinem Zwilling. Sag ihm, was du fühlst: Deine Liebe, deine Trauer, deine Dankbarkeit für die Zeit, die ihr zusammen hattet. Vielleicht spürst du eine Antwort, vielleicht nicht – es geht nicht um die Antwort, sondern um den Ausdruck deiner Gefühle.
  4. Visualisiere eine kleine Geste der Verbundenheit. Vielleicht eine Umarmung oder das symbolische Teilen eines Moments der Stille. Diese kleine Geste kann dir helfen, die Verbindung zu spüren, die auch nach all den Jahren noch in dir existiert.

Diese Übung ist ein erster Schritt, um den Verlust zu ehren und zu integrieren, ohne sich von der Traurigkeit überwältigen zu lassen.

2️⃣ Die Strichmännchentechnik nach Jaques Martel – Eine Übung zur Harmonisierung der Verbindung

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

💫 Bereite dein Material vor:
Nimm ein Blatt Papier im Querformat und stelle sicher, dass du genug Platz hast, um die Übung vollständig auszuführen.

💫 Zeichne dich selbst:
Male dich selbst auf der linken Seite des Blattes als Strichmännchen und schreibe deinen Namen unter dein Bild.

💫 Zeichne deinen verlorenen Zwilling:
Male auf der rechten Seite des Blattes ein weiteres Strichmännchen – das Bild deines verlorenen Zwillings. Schreibe unter dieses Bild „mein verlorener Zwilling“.

 

💫 Lichtkreis um dich selbst:
Zeichne nun einen Lichtkreis um dein Strichmännchen – ein Kreis mit Strahlen, der dich schützt und erleuchtet. Sage dabei laut:
„Ich wünsche das Beste für mich – auch wenn ich nicht genau weiß, was es ist – das Universum wird es schon wissen.“

💫 Lichtkreis um deinen Zwilling:
Zeichne einen Lichtkreis um das Bild deines verlorenen Zwillings. Sage dabei:
„Ich wünsche das Beste für meinen verlorenen Zwilling – auch wenn ich nicht genau weiß, was es ist – das Universum wird es schon wissen.“

💫 Lichtkreis um euch beide:
Zeichne nun einen Lichtkreis, der euch beide, also dich und deinen verlorenen Zwilling, miteinander verbindet. Sage:
„Ich wünsche uns das Beste – auch wenn ich nicht genau weiß, was es ist – das Universum wird es schon wissen.“

💫 Verbindung der Chakren:
Verbinde nun die sieben Chakren von deinem Strichmännchen mit denen deines verlorenen Zwillings, indem du von jedem Chakra eine Linie zum entsprechenden Chakra des anderen ziehst.

💫 Trennung des Blattes:
Nun ist es an der Zeit, das Blatt in der Mitte zu durchtrennen – du kannst es entweder reißen oder schneiden. Während du das Blatt durchtrennst, wiederhole laut:
„Danke! Danke! Danke! Ich akzeptiere! Ich akzeptiere! Ich akzeptiere!“
Danach sag:
„Danke, es ist erledigt!“

Was diese Übung bewirken kann:
Diese Übung hilft, die Verbindung zu deinem verlorenen Zwilling zu harmonisieren. Durch das Visualisieren und Sprechen der Segenswünsche und das Akzeptieren des Verlusts kannst du eine tiefere Akzeptanz und Heilung erfahren. Der Akt des Trennens des Blattes symbolisiert den Moment der Loslösung und des inneren Friedens, den du mit deinem verlorenen Zwilling schließen kannst.

3️⃣ Nutze symbolische Rituale für die Heilung
Manchen hilft es, den Verlust des Zwillings symbolisch zu würdigen. Wenn du spürst, dass sich Traurigkeit in dir breitmacht, kannst du zum Beispiel eine Kerze anzünden. Es kann eine kleine, schlichte Kerze sein, die du während dieser Momente der Traurigkeit anzündest – als ein symbolischer Akt der Erinnerung und des Gedenkens an deinen Zwilling. Dieses Ritual kann dir helfen, die Traurigkeit zu mildern und gleichzeitig das Gefühl der Verbundenheit zu deinem Zwilling zu wahren.

Jedes Mal, wenn du diese Kerze anzündest, erinnere dich daran, dass du nicht allein bist – dein Zwilling ist in einer anderen Form immer noch bei dir, als ein unsichtbarer Schutzengel, der dich begleitet.

Fazit

Heilung ist nicht immer ein geradliniger Prozess. Es sind die kleinen Schritte, die du in deinem eigenen Tempo machst, die den Unterschied ausmachen. Du darfst dir erlauben, zu fühlen, was du fühlst, und gleichzeitig den Weg der Heilung weiterzugehen – Schritt für Schritt. Du bist nicht allein auf diesem Weg, und jeder kleine Schritt bringt dich näher zu mehr Lebensfreude und innerer Ruhe. Dein verlorener Zwilling ist immer ein Teil von dir, und durch die Anerkennung und die Heilung dieser Verbindung kannst du wieder mehr Freude in deinem Leben finden.

 

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